le Flaneur

Bob Steffen_mit Unbekannter

«Er flanierte, er war ein Strassenschlenderer, einer der vorbeikam und schaute. Er tat, was Flaneure immer tun, das heisst: tun, als ob sie nichts täten, und dabei die Augen sehr gut aufmachen.» Cees Noteboom

Bob hat die offenen Augen des Flaneurs, des Stadtwanderers, der jedes Detail wahrnimmt und begutachtet. Neben der Strasse sind ihm Cafés, Bars, Cabarets und Clubs ein zweites Zuhause. Er ist ein Nachtvogel, der in übel beleumdeten Quartieren gerne auch Risiken auf sich nimmt, um ein Jazzkonzert zu besuchen. Flohmärkte interessieren ihn gleichermassen wie Galerien und Museen. Und überall schliesst er Bekanntschaften mit ungewöhnlichen Leuten…

 «Ich habe viele berühmte Leute kennengelernt ohne das ich es gesucht habe…Ingrid Bergmann, Bette Davis, Burt Lancaster und viele andere. Dabei habe ich habe die nie gesucht. Ich weiss nicht, was sie bei mir gesehen haben. Das war mir ein Rätsel.»

Zahlreiche Fotos in seinem Nachlass zeigen Bob unterwegs, er flaniert durch Ascona, Paris, Kairo, Athen oder New York. Sehen und gesehen werden – beides ist ihm wichtig. In den 1950ern ist Werner Bandi häufig mit der Kamera dabei und setzt seinen Freund in Szene: Bob – im schicken Freizeit-Look der damaligen Zeit – an Bord eines Luxusdampfers, Bob im Souk, Bob am Strand. Werner Bandi beobachtet den jungenhaften Charmeur gerne auch beim ungeniert flirten – egal ob mit Frauen oder Männern…

1961 meldet sich Bob für ein Jahr von Bern und seinen Geschäften ab. Er fährt mit dem Schiff in die Staaten, lebt mit dem Tänzer Felix in New York und macht Reisen in die Karibik. Die Serie mit Reisebildern von Werner Bandi reisst ab. Der mittlerweile äusserst erfolgreiche Berner Dekorationsgestalter Steffen bricht zu neuen Ufern auf.